Um die Sache abzukürzen: Eine Woche vor der Rallye hatte Sandro das Auto zusammengebaut, mit neuen Querlenkern, Federn, Dämpfern und was sonst noch alles dran zu machen war. Dann testeten wir zusammen und tauschten die hinteren Federn gegen H&R Federn wieder aus. Am Sonntag war ich mit Gordon Pfarr verabredet, der kurzfristig für die Sachsenringrallye als Kopilot einsprang. Wir wollten den Wagen ausführlich ausprobieren. Hierzu gibt es auch eine kurze onboard-Aufnahme. Alles verlief nach Plan und am Donnerstag vor der Rallye fuhr ich zu Sandro, um noch die richtigen Reifen drauf zuschrauben. Doch Schock schwere Not, auf der Fahrt zu ihm, gab mein Getriebe den Geist auf. Was nun?  Zum Glück hatte ich noch vom Vorbesitzer ein 2. Getriebe mitbekommen. Also hab ich mir Sandros Auto geschnappt und hab das Ersatzgetriebe geholt. Lange Rede, kurzer Sinn: Um 23.00 Uhr, also 12 Stunden bevor ich zur Sachsenring losfahren wollte, hatten wir das Getriebe gewechselt. Schnell noch eine Probefahrt und siehe da, das fährt sich super.

 

Da wir auch noch alle Buchsen des Schaltgestänges erneuert hatten, muss ich mich erst mal dran gewöhnen, dass die Gänge dort liegen, wo sie eigentlich auch hingehören. So musste ich mich erst mal drauf einstellen, dass ich den 2. Gang nicht mehr mit Gewalt nach links ziehen muss, wie bei dem alten Rührwerk, sonst bekomme ich den nämlich nicht mehr rein. Der Rest ist eine traurige Geschichte.

 

Es ging schon damit los, dass wir einen extrem engen Zeitplan hatten. Das Bordbuch hatten wir um 7.15 Uhr in der Hand, doch WP 6 darf nur bis 8.30 abgefahren werden. Zu allem Überfluss war WP 2/4 auch nur bis 8.45 Uhr geöffnet. Also entschieden wir uns nicht nach den Vorgaben des Veranstalters zu fahren, sondern gleich zu WP6 und anschließend zur WP 2/4 zu fahren. Hier muss ich dem Gordon mal ein riesiges Lob für seine Navigation aussprechen. Der lotste sogar noch andere Teilnehmer auf den richtigen Weg. An der WP 6 trafen wir Daniel, der den

Vorauswagen fuhr. Nun mussten wir gar nicht mehr navigieren, sondern fuhren nur noch Daniel hinterher. Beim Abfahren der ersten WPs wird uns schnell klar, das wird eine sehr geile Rallye. Solche breiten und glatten Schotterstraßen habe ich noch nicht gesehen! Hier kann man das Auto richtig anstellen und hat auch noch Platz, wenn man mal etwas weiter heraus driftet.

 

Doch auf der Verbindungsetappe zu WP3/5 machte der Motor extrem schlagende Geräusche. Erst beruhige ich Gordon und rede uns beiden ein: Das hält noch die Rallye durch. Wir wollen es beide nicht wahr haben, aber langsam verliert der Motor an Leistung. Am Start von WP3/5 müssen wir uns eingestehen, dass wir so nicht mehr fahren können. Als Taxi zurück ins Fahrerlager, können wir bei Stephan Monté im Transporter mitfahren. Wir sitzen hinten auf dem Boden, zwischen den ganzen Ersatzteilen und müssen mit Stephan noch 2 WPs abfahren.

 

Eine größere Strafe gibt es nicht. Wir wollen beide nur noch Heim, alle Anstrengungen für die Katz! Egal wie lange man schon Motorsport betreibt und wie abgeklärt man ist, ein Ausfall ist immer eine riesige Enttäuschung für alle. Vor allem für Fahrer und Co, aber auch für die Sponsoren, Fans an der Strecke, meine Familie, die immer zurückstecken muss, und auch für meinen Schrauber Sandro, der bis auf die letzte Minute alles gegeben hat, auf die Fußball-WM verzichtet hat und eine blitzsaubere Arbeit abgeliefert hat.

 

Die nächste Rallye wäre die Wedemark in einem Monat, das wäre die letzte Gelegenheit für mich, um den A Lizenzstatus zu erreichen. Diese brauche ich für meinen Traum, um dieses Jahr bei der Lausitzrallye starten zu dürfen. Nun brauche ich einen neuen Motor, aber woher, wenn nicht stehlen? Wer soll dann den Motor tauschen, Sandro ist bald 3 Wochen im Urlaub. Fragen über Fragen, also packen wir es an ...

 

 

 

 

Um es gleich vorweg zu nehmen: wir sind schon beim Erstellen des Aufschriebs mit einem Motorschaden ausgefallen. Dabei hatte sich im Vorfeld schon einige Schwierigkeiten ergeben. Nach der Rallye Neuruppin hatte ich eigentlich genug Zeit, um ein neues Fahrwerk zu besorgen. Doch es stellte sich heraus, dass es nicht so einfach ist. Nach endlosen Telefonaten mit zig Experten, entschied ich mich für Bilstein B6 Dämpfer, deren Druck- und Zugstufe von Bilstein angepasst werden sollte. Nur leider waren die Dämpfer nirgends zu bekommen, nicht einmal bei Bilstein selbst. Dazu kam noch, dass Bilstein für die Überarbeitung 3-4 Wochen veranschlagt hat. Ein weiteres Problem waren die Federn: Welche sollte ich nehmen? Jeder empfiehlt mir etwas anderes. Ich entschied mich für Eibach Federn, doch es stellte sich heraus, dass diese hinten zu kurz sind, und ich noch Unterlagen benötige.  

11.07.2010

Rallye Sachsenring Junior

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