In der Gesamtwertung erreichten wir den 24. Platz. Das hat uns nicht gereicht! Nächste WP - nächstes Problem! Wir hatten eine Runde zu wenig aufgeschrieben, aber zum Glück bemerkte Gordon den Fehler noch vorm Start und wir konnten den Aufschrieb korrigieren. Bei der 3. WP wollte ich rechts an einem Sandhaufen vorbei, muss aber links einschlagen und knallte frontal hinein. Die darauf folgede Reaktion war, den Rückwärtsgang einlegen und hoffen, dass die Karre hält. (Definition Fahrfehler: Es ist immer der Copilot Schuld und ein Fotografe (danke Bea) ist stets zur Stelle.) Mittlerweile kamen immer lauter werdene Geräusche aus dem Motor-/Getrieberaum. Kurz vor Schluss noch ein Aha-Erlebnis, an einer unscheinbaren Bodenwelle hebte der BMW wuchtig ab, versetzte und wir standen bei knapp 100 km/h quer. Für einen Moment glaubte ich den Wagen verloren zu haben, aber durch meine partnerschaftliche Reaktion (kleiner Scherz ;-)) wurde der Kahn wieder auf Kurs gebracht. Erst auf der letzten WP fand ich etwas mehr Speed und Vertrauen in die Reifen.
Rallye Wedemark
Rallye Wedemark
Nur leider hatten wir durch den verschobenen Zeitplan, wenig Zeit um die Reifen zu wechseln. Mit viel Einsatz und meiner Kondition am Limit, haben wir es rechtzeitig geschafft.
Am Ende reicht es für einen Pokal, der sich nicht wirklich verdient anfühlte. Trotzdem freuen wir uns darüber und nehmen Ihn als Trostpflaster für die durchwachsene Rallye.
Nach diesem Auftritt war eins klar, die Reifen fliegen runter! Da ich immer auf alles vorbereitet bin, war ein riesen Reifenlager im Mondeo angelegt (8 Stück von den billigen Winterreifen und 6 gebrauchte Schotterreifen, alle mit dem richtigen Luftdruck).
Passend zum Start fing es an zu regnen. Für uns eigentlich gut, da fiel der Leistungsunterschied er Motoren nicht so ins Gewicht.
Erste Prüfung: Das richtige Rallye-Feeling war wieder da und die Reifen machten das was sie sollten. Bei einem Abzweig auf Asphalt übersah ich ein Loch und riss dadurch ein Motorlager ab. Gordons Kopf flog durchs Auto, zum Glück blieb die Murmel an seinem Hals hängen und er konnte weiter vorlesen. Die Klappergeräusche wurden immer heftiger. Inzwischen wusste ich, dass wir uns nicht nur das Motorlager abgerissen hatten sondern auch das Getriebe auf einer Seite lose war - vielleicht war die Schaltung deswegen so hakelig. Direkt am nächsten Abzweig, von nassem Asphalt auf Schotter blockierten die Räder und leider bleib auch das Bremspedal hängen. Ein kurzer Blick aus der Seitenscheibe verriet uns, dass wir dort hätten abbiegen müssen. Gut 50 Meter weiter gab mir Gordon den Tipp mal am Hebel zu ziehen, um die Karre zu wenden. Gesagt, getan - wir sind wieder auf Kurs.
Die gefahrene Zeit konnte sich wieder sehen lassen. Einen Evo10 und Evo6 verheizt sowie bei der Gesamtwertung auf dem 15. Platz gelandet. Da hatten die beiden Komiker, Jürgen und Gorden, wieder gute Laune. Ein Merkmal dafür, dass wir uns beim Verbremsen nicht ärgern, sonder darüber lachen. WP2 war wieder ein Rundkurs mit vielen 90 Grad Abzweigungen. Das mögen der BMW und ich eigentlich gar nicht. Durch den nassen Asphalt wurde ich in jeder Kurve gezwungen am Stock zu ziehen und das Auto zum Übersteuern gebracht. Das war ein Heiden-Spaß! Der Rest ist schnell erzählt: Die WP 3 brachte uns eine Klassenbestzeit ein. In der letzten WP kurz vorm Ziel dreh ich unfreiwillig das Heck nach vorn. Den Einsatz der Handbremse sollte man eben nicht übertreiben. Zum Glück hatten wir im Ziel noch 8 Sekunden Vorsprung und wurden zufriedene Zweitplatzierte in unserer Klasse, gesamt belegten wir den 15. Platz.
Ihren eigenen Charakter bekommen und ging ein Schritt in Richtung „back to the roots“. Besonders bewegt hatte mich die Rede vom alten Hasen Norbert Schneider, der genau die richtigen Worte fand und nicht nur die beiden Hauptorganisatoren zu Tränen rührte. Die Standing Ovations für Norberts Rede zeigten, dass die Rallyefamilie ein Stück enger zusammen gerückt ist und keiner mit seiner Trauer alleine sein muss. Zum Andenken an die beiden Mädels und an diese tolle Rallye, bekam jeder einzelne Teilnehmer einen besonderen Gedächtnis-Pokal. Bei unserer Anreise war noch nicht klar, was für eine Stimmung herrschen würde und ob die Trauer alles überschattet. Ich kann nur sagen, wir hatten viel Spaß. Auch bei der Siegerehrung wurde viel gelacht, gefeiert und getrunken. Trotzdem oder vielleicht auch deswegen kam das Andenken an diese beiden großartigen Frauen nicht zu kurz, denn ich denke so wäre das auch in ihrem Sinn gewesen.
Bye Jürgen und Gordon
Die Siegerehrung hatte Ihr ganz eigenes Format. Die beiden Rallyes wurden im Gedenken an Janina und Ina durchgeführt. Ich kann nur staunen wo Marcus Hesse und Bernd Depping die Kraft hergenommen haben, eine so tolle Veranstaltung auf die Beine zu stellen. An dem Konzept war Janina noch maßgeblich beteiligt und das ist Ihr Vermächtnis an uns alle. Mit den einzigartigen und auch sehr schwierigen Passagen wie z.B. die Wasserdurchfahrt und der Steilhang, hat die Rallye