Freitag mittag ging es dann endlich los. Vor Ort sind wir gleich zur Technischen Abnahme und irgendwie gibt es immer eine Kleinigkeit zu bemängeln. So musste ich die Gurte anders schlaufen. Das ist inzwischen bei 3 Rallyes bemängelt worden und jedes mal musste es anders gemacht werden. Am Samstag ging es dann los zum Aufschrieb erstellen, doch leichter gesagt als getan. Wir hatten schon Mühe die WP´s zu finden, dann gab es noch 2 Rundkurse, die nur einmal befahren werden durften. Einige WP´s hatten stellenweise den gleichen Streckenverlauf. So wurde uns schon hier klar, das wird keine einfache Rallye.

 

WP1, da war er, der lang ersehnte Start zur ersten WP, die fast eine reine Schotterprüfung ist. Mitten in der WP,  kam eine Haarnadel, an der ich meine Handbremse einsetzte, doch Pustekuchen, die hat ihren eigenen Willen und hat heute kein Bock auf querfahren. Da wir ohne Schotterreifen unterwegs sind, lässt sich der 318er auch ohne Handbremse gut driften.  

rallye wedemark

Nachdem ich mir bei der Rallye Sachsenring Junior einen Motorschaden abgeholt hatte, gings nun an reparieren. Also schnell einen Motor besorgt, was nicht gerade einfach war, und das Teil noch vor der Rallye Wedemark gewechselt. Leider hatte mein Chefmechaniker Sandro keine Zeit, aber zum Glück konnte mir Monte Motorsport weiterhelfen und so machten wir, Stephan, Markus und ich, uns ans Werk. Der Rest ist schnell erzählt, nach 2 Tagen und noch ein bisschen Hilfe von Stephan (mein Co) war der Motor gewechselt. Die Probefahrt mit Stephan M. (mein Schrauber) hat ergeben, dass ich nicht zum Copiloten tauge, dafür bin ich zu ängstlich oder Stephan zu schnell gefahren. Leider lief die Kiste noch nicht so wie sie soll, doch der Fehler war schnell gefunden. Es mussten noch ein paar Stecker umgelötet werden und dann war alles getan. Jetzt waren wir bereit um zur Wedemark zu fahren.

 

07.08.2010

Rallye Wedemark

Rallye Wedemark

WP3, Ist Ähnlich wie WP1 nur in anderer Richtung gefahren. Bis zum ersten Drittel läuft noch alles nach Plan. Dann kommt eine schnelle Links 4 in Rechts 4 und anschließend ein Abzweig Links 2. Doch die Ansage für diesen Abzweig kommt viel zu spät und in die falsche Richtung und mit einer Rechts 3 auch zu schnell, so reicht der Bremsweg nicht mehr aus, wir rutschen auf den Acker. Shit, so einen groben Schnitzer hab ich mir noch nie geleistet (Video bei 7min.). Wir haben sogar noch Glück, dass es an dieser Stelle keinen Graben gibt und wir uns beim zurücksetzen nicht festfahren. Jetzt bin ich völlig aus dem Konzept und auf der folgenden langen Geraden, geh ich voll in die Eisen, weil ich viel zu früh abbiegen will. Jetzt muss du die Nerven behalten, rede ich mir selber ein, einmal verschalte ich mich noch und der Rest der WP verläuft ohne Zwischenfälle. Das hat uns gut 15sek gekostet und ist die 2 von 3 WP´s die ich versemmelt habe. Kotz! A-Lizenz ade. 

 

 

WP4, oh Graus, wieder diese Blöde Asphalt WP, nur als Rundkurs. Das macht die Sache nicht wirklich leichter. Der Start ist wieder an diesem Container und dieses Mal, mach ich langsamer und komme auch gut ums erste Eck.  Nach der ersten Runde geht in eine schnelle links 3, bei der mir der Wagen unerwartet stark wegrutscht. Macht nix, im Gegenteil, wenn man so etwas meistert, macht es sogar Spaß. Nach der 2. Runde kommen wir wieder an diese Stelle und da fällt es mir wie Schuppen von den Augen, ich Depp wollte noch den Luftdruck anpassen. Die Kurze Info dazu, von mir an den CO, hätte ich mir auch sparen können. Der steigt wohl nicht während der Fahrt aus und behebt das Problem. Der Rest der Prüfung geht erstaunlich flüssig von der Hand bzw. vom Gasfuß, denn mit viel Druck auf den Reifen, kann man auch gut driften, nur ist das leider nicht besonders schnell. Am Ende der WP will ich an der Zeitnahme anhalten und stelle fest, dass die Bremse völlig überhitzt ist. Ich schaffe es gerade so den Stempelposten nicht zu überfahren. 

 

Es folgen noch 2 Kuppen, die man voll fahren kann und ein schön schnelles Stück, was mir auch sehr gut gefällt. Der letzte Rest der Stage geht duch eine Kiesgrube, in der es eine tiefe Senke mit anschleißender Kuppe gibt. Um mir dort das Auto nicht zu verbiegen, gehe ich die Stelle besonders Vorsichtig an.

 

WP2, das ist eine 90% Asphalt Prüfung. Am Start steht ein Schuttcontainer und verhindert, dass wir die erste Kurve außen anfahren können. So kommt es dazu, dass ich die erste Kurve zu schnell angehe, denn als wir den Aufschrieb machten, gab es diesen Container noch nicht. Prima denk ich mir, dass geht ja gut los. Danach kommen noch einige enge Abzweige, in denen ich ab und zu meine Handbremse zur Hilfe nehme, doch die will mir nicht helfen, und so fahr ich wie ein Anfänger mit einem untersteuernden Hecktiebler in die Kurven und ärgere mich über mich selbst. Auf den kurzen Schotterstücken, kommt wieder Freude auf. Meine neuen Dämpfer arbeiten super und ich kann über alle Löcher voll drüber bügeln. An einer Links 2, versau ich dann die Prüfung endgültig, ich lenke links ein und sehe dann 3 Pfeile, die nach rechts zeigen, und so versuche ich nochmal in die falsche Richtung zu lenken. Mist die Pfeile sind für WP4 und haben mich voll irritiert, hätte ich mal lieber auf meinen Co gehört (Video bei 3.45min.).  Obwohl es eigentlich um nichts weiter geht, ärgere ich mich. Falsch gefahren bin ich vorher noch nie. Nach WP2 geht’s zum Regrouping, wo schon Carsten Giseler auf uns wartet und noch aus dem Auto heraus ein  Interview aufnimmt. 

 

 

 

 

WP5, das ist die letzte WP. Wir sprechen noch ab, ob wir auf Sicherheit fahren sollen oder versuchen den vor uns Platzierten noch zu schnappen. Der ist knapp 10 Sek. vor uns. Wir entscheiden uns für maximum Attak, wollen nochmal richtig Spaß haben, aber mit dem Ziel die Karre nicht in der Botanik zu versenken. Los geht es auf Asphalt, ich lass es nochmal richtig krachen,  an einem Abzweig links wink ich den Fotografen und bekomme promt eine Rüge von Stephan. Mist ich wollte mich doch aufs fahren konzentrieren und keine Faxen machen, schließlich ist heute schon genug schief gegangen. Irgendwann geht’s dann auf Schotter. Die Ansage von mir „ick seh jar nischt mehr“ soll bedeuten, der Weg ist nicht mehr zu sehen, weil der vor uns Fahrende alles eingenebelt hat. Jetzt ist es wichtig keinen Mist zu bauen, und wir heizen mit ca. 80-100 durch die Staubwolke. Da es sich bei dieser Prüfung um einen Rundkurs handelt, müssten wir gleich wieder an die Stelle kommen, an der wir gestartet sind.

 

 

Doch durch den Staub kann ich nichts sehen und so bremse ich 2 mal zu früh weil Stephan schon wieder bei den Ansagen gepatzt hat. Die 2. Runde ist nicht mehr so Staubig und ich kann diesmal länger stehen lassen. Als wir die letzte Runde fahren, verpeile ich die Ansage von Stephan und will zu einer weiteren Runde abbiegen, vielleicht war es auch nur so geil, dass ich nicht aufhören wollte. Jedenfalls bremse ich an dem letzten Abzweig, obwohl wir geradeaus fahren müssen. So ein Dreck, kurz vorm Ziel nochmal gepatzt, wir ärgern und beide, aber Stephan bekommt sich kaum ein, sehr unschön (Video bei 11.45min.). Leider kam auch hier eine nicht korrekte Ansage. Zum Schluss stellt sich raus, dass wir 10 Sek. auf den Vordermann abgeknabbert haben und das nur 0,2sek auf ihn fehlen. Knapp daneben ist auch vorbei, zum Glück hats am Ende mit einem 24. Platz gesammt, von 49 Startern und   Platz von 13 von 17 in der Klasse, gerade so die 75% Hürde für die A-Lizenz geschafft. Nun Steht der Lausitz Rallye nichts mehr im Weg.

Abschließend bleibt mir ne Menge Stoff zum grübenln, so darf es bei der Lausitz Rallye nicht laufen. Deswegen habe ich mich auch nach der Wedemark für einen neuen Copiloten entschieden, die Chemie im Auto hat einfach nicht gestimmt. Das kann man aber erst nach der Rallye beurteilen, wärend dessen ist man als Anfänger noch zu stark mit allem anderen beschäftigt. Und Ihr wisst doch, der Co ist immer Schuld ;-)

 

Bye Jürgen